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Die Stimmung erreichte im späten Abendmatch beim Auftritt von Sinja Kraus ihren Höhepunkt, ein Sieg blieb der 21-jährigen Wienerin aber verwehrt. Die mit einer Wildcard ausgestattete einzige österreichische Starterin im Hauptfeld des Upper Austria Ladies Linz unterlag Clara Burel aus Frankreich, der Nummer 52 der Tenniswelt, mit 1:6, 4:6. Vor vollen Rängen nutzte Burel im ersten Durchgang den allzu großen Respekt der Wienerin zu einem schnellen Satzgewinn. Danach fing sich Kraus, auch dank der tollen Unterstützung des Linzer Publikums. Die Fans feierten jeden Punktgewinn der Österreicherin frenetisch, Kraus konnte Burel im zweiten Satz oftmals unter Druck setzen und die Partie deutlich offener gestalten. Nach knapp 70 Minuten zog die dennoch den Kürzeren, in die Herzen des oberösterreichischen Tennisfans hatte sie sich aber mit ihrem riesigen Kampfgeist und den rasanten, manchmal noch zu wenig konstanten Schlägen gespielt. „Es ist immer besonders, vor Heimpublikum antreten zu dürfen. Ich war am Anfang zu nervös, habe dann im zweiten Satz mein Bestes versucht. Mir fehlt halt die Erfahrung auf einem solchen Niveau, ich muss einfach weiter hart arbeiten“, zog Kraus dennoch eine positive Bilanz.
Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten derweil die deutschen Tennisstars am Dienstag beim Upper Austria Ladies Linz. Erst warf Qualifikantin Jule Niemeier aus Dortmund Anna Blinkova mit 6:3 und 6:4 aus dem Bewerb, dann verlor die ehemalige Weltranglistenerste Angelique Kerber bei ihrem Europa-Comeback nach der Baby-Pause gegen Lucia Bronzetti mit 1:6 und 3:6.
Niemeier sagte nach ihrem Match: „Das war mein bestes Spiel seit Langem.“ Sie hatte zuletzt mit ihrem neuem Trainer Michael Geserer viel an ihrem Spiel gefeilt, den Aufschlag und ihr Angriffsspiel deutlich verbessert. Niemeier spielt zudem sehr gerne in Linz, nicht nur wegen der kurzen Anreise. „Ich komme immer gerne hierher, auch das 500er-Upgrade für das Turnier hat mich sehr gefreut für Sandra und das ganze Team.“
Angelique Kerber hatte den Linzer Damentennis-Klassiker einst 2013 gewonnen. Ihr mit Spannung erwartetes Oberösterreich-Comeback nach elf Jahren fiel leider recht kurz aus. Lucia Bronzetti aus Rimini verdarb der 36-Jährigen gehörig den Abend und gewann mit 6:1 und 6:3. Kerber hatte schon im Vorfeld gemeint, sie müsse Geduld mit sich haben, es werde noch eine Weile dauern, um an alte Leistungen anknüpfen zu können. Die dreifache Grand-Slam-Turniersiegerin sollte leider Recht behalten. Bronzetti hatte auf praktisch alle Schläge Kerbers die richtige Antwort parat, war auch athletisch voll auf der Höhe und blieb über weite Strecken fehlerfrei. „Solche Tage gibt es“, wollte Kerber die Partie möglichst rasch vergessen. „Ich habe nie zu meinem Rhythmus, zu meinem Spiel gefunden.“ Rein von der körperlichen Fitness sei sie im Training längst wieder die Alte, nur die Umsetzung im Match mache noch Probleme, es fehle an Spielpraxis, analysierte Kerber die glatte Niederlage. Ein Antreten in Dubai wäre nun denkbar, um Matchpraxis zu bekommen, fix eingeplant sind bereits die Turniere in Indian Wells und Miami.
Schmerzliches Déjà-vu für Camila
Die Linzer Tennisfans waren am Dienstag auch auf den Auftritt der Italienerin Camila Giorgi gespannt, die in Oberösterreich ein Publikumsliebling ist. Die Linz-Siegerin von 2018 traf auf Qualifikantin Clara Tauson aus Dänemark, wie schon im Achtelfinale des Vorjahres. Damals hatte die Dänin die Titelträume von Giorgi mit 1:6, 6:3 und 6:4 zerstört. Für dieses Jahr hatte sich die Italienerin die Revanche vorgenommen, doch das Erstrundenspiel endete im Déjà-vu. Nach dem 3:6 im ersten Satz kam Tauson immer besser in Fahrt und drehte erneut die Partie mit 6:3 und 6:3 in den folgenden Sätzen. „Camila ist eine tolle Spielerin, ich wusste, dass ich gut spielen muss, um sie zu schlagen, aber das ist mir zu Beginn nicht so gelungen.“ Das Duell war auch zeitlich praktisch identisch mit dem Vorjahr, mit zwei Stunden und zwei Minuten hatte die Partie 2024 exakt eine Minute länger gedauert. Während Tauson nach dem Match die Siegerfaust ballte, verabschiedete sich Giorgi unter großem Beifall mit feuchten Augen in die Katakomben des Design Centers.
Das bittere Ausscheiden der 32-jährigen Italienerin verfolgten Gemeindeoberhäupter aus allen Teilen Oberösterreichs live mit. Neben dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger, Markus Vogl aus Steyr, Stadträtin Marija Gavric aus Europas Kulturhauptstadt Bad Ischl, Christian Partoll aus der Brucknerstadt Ansfelden, Eferdings Christian Penn und Sabine Naderer-Jelinek aus Leonding waren Dutzende gewählte Gemeindevertreter:innen beim Bürgermeister:innen-Empfang am Ball.
Umfangreiches Rahmenprogramm mit zahlreichen Ehrengästen
Der zweite Spieltag des Hauptbewerbes beim Upper Austria Ladies war auch abseits der Courts vollgepackt mit Action. Zahlreiche Sportler:innen der LINZ AG-Familie waren gekommen, um beim WTA-500er-Turnier im Design Center den Assen die Daumen zu drücken. Die Volleyballerinnen der Linzer Steelvolleys, mehrfache österreichische Meister und Pokalsieger, waren mit Manager Andreas Andretsch und Trainer Facundo Morano vollzählig vertreten. Auch die Handballer:innen des HC LINZ AG oder Tischtennis-Größe Karoline Mischek von LINZ AG Froschberg waren als Zaungäste vor Ort.
Linz meint es ernst mit dem Bekenntnis zum Green Event
Eine Rotbuche ziert seit Dienstagnachmittag die Grünfläche beim Design Center Linz. Turnierdirektorin Sandra Reichel, Turnierbotschafterin Barbara Schett-Eagle, OÖ-Nachrichten-Chefredakteur-
Linz war am Dienstag in vielerlei Hinsicht das sportliche Zentrum unserer Republik. Auf Einladung von Oberösterreichs Landessportdirektor Gerhard Rumetshofer waren auch die Sportreferenten der übrigen Bundesländer und Philip Trattner, Sektionschef im Sportministerium, zu Gast bei Damentennis-Klassiker.
Am Center Court läutete sodann die Ehrung von ÖTV-Nachwuchsspielerin Anna Pircher und ÖTV-Trainerin des Jahres Evelyn Fauth die Abendspiele am Center Court ein.
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